Inhaltsstoffe

Erfahren Sie mehr über den Wundercocktail Muttermilch, seine Inhaltsstoffe und deren Funktion:

Kohlenhydrate
Lipide (Fette)

Proteine (Eiweiß)
Vitamine
Mineralstoffe und Spurenelemente
Sonstige Bestandteile

 

 

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate

Muttermilch enthält Lactose, also Milchzucker, und unverdauliche Kohlenhydrate, sogenannte Oligosaccharide.

Lactose ist ein Energielieferant und fördert die Aufnahme von Aminosäuren und Mineralien. Sie ist also auch wichtig für die Entwicklung des Nervensystems und des Gehirns. Muttermilch enthält etwa doppelt so viel Lactose wie Kuhmilch.
Die Oligosaccharide sind besonders wichtig für eine gesunde Darmflora. Sie sind unverdaulich, kommen also völlig intakt im Dickdarm an. Dort stimulieren sie zum Beispiel das Wachstum gesundheitsfördernder Bakterien, wirken also prebiotisch und stärken das Immunsystem. Denn die „guten“ Bakterien verhindern die Ausbreitung krankmachender Keime.



Lipide (Fette)

LipideEin Babymagen ist noch relativ klein, mit jeder Mahlzeit können höchstens 200 ml aufgenommen werden. Für ihr rasantes Wachstum brauchen Babys aber fast das vierfache der Energie in Relation zum Körpergewicht wie ein erwachsener Mensch. Um den hohen Kalorienbedarf des Babys zu decken, muss also enorm viel Energie in einer kleinen Portion stecken. Fett ist ein wunderbarer Energielieferant, darum ist reife Muttermilch fetthaltiger als zum Beispiel Kuhmilch, also sehr nahrhaft.
Muttermilch hat zudem einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren als Kuhmilch. Die genaue Zusammensetzung der Fettsäuren hängt allerdings von der Ernährung der Mutter ab und variiert so vor allem von Kultur zu Kultur.
Die langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (LCP) sind unentbehrliche Bausteine für alle Zellmembranen, besonders wichtig aber für die Membranen und somit die gesunde Entwicklung von Gehirn, Nerven- und Sehzellen. Den höchsten Anteil daran haben DHA (Docosahexaensäure) und AA (Arachidonsäure).
Die Vitamine A, D, E und K sind auch nur fettlöslich.

 

 

Proteine (Eiweiß)

AntikörperDer Protein-, also Eiweißgehalt der Muttermilch ist mit 1,5% niedriger als der von Kuhmilch (3,5%) und so perfekt an die Bedürfnisse des Säuglings angepasst. Das noch nicht ausgereifte Verdauungssystems der Babys wird so nicht unnötig belastet.
Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil des weichen, leicht verdaulichen Molkenproteins. Es verbleibt nicht lange in Babys Magen und belastet ihn so kaum. Kuhmilch hingegen enthält hauptsächlich Casein, welches durch die Magensäure gerinnt und so schwerer verdaut wird. Bei der Verdauung werden die Proteine der Muttermilch aufgespalten. Die so frei werdenden Aminosäuren (das sind die kleinsten Bausteine der Proteine) sind wichtige Bausteine für das Wachstum.

Besonders in den ersten Tagen nach der Geburt enthält Muttermilch viele Proteine mit Schutzwirkung, besser bekannt als Antikörper oder sogenannte Immunglobuline. Sie schützen den Säugling vor Infektionen. Jede Mutter überträgt mit der Muttermilch ihre persönlichen Antikörper, die sie im Laufe ihres Lebens gebildet hat, an ihr Kind und unterstützt so die Entwicklung des Immunsystems. Die Milch enthält aber auch direkt aktive Substanzen, die Bakterien bekämpfen, wie das Enzym Lysozym, das sekretorische Immunglobulin A und das Protein Lactoferrin, das außerdem die Aufnahme von Eisen fördert.

 

 

Vitamine

VitamineMuttermilch enthält alle wichtigen Vitamine in einem perfekt ausgewogenen Verhältnis.
Vitamin A bzw. die Vorstufe beta-Carotin ist als fettlösliches Vitamin reichlich in der Muttermilch enthalten. Es sorgt für Wachstum, gesunde Haut und gutes Sehvermögen und ist auch für ein intaktes Immunsystem wichtig.
Vitamin E ist ebenfalls fettlöslich. Es dient dem Stoffwechsel und schützt die ungesättigten Fettsäuren (LCP).

Vitamin D3 und K sind zum Beispiel sehr wichtig für den Knochenaufbau bzw. die Blutgerinnung. Zwar kann unser Körper durch Sonnenlicht selber das Vitamin D3 produzieren, das funktioniert aber nur bei ausreichender UV-Strahlung, und speichern können wir das Vitamin nicht. Sei es nun, dass die UV-Strahlung in den Wintermonaten nicht ausreicht, oder dass Sie Ihr Baby in den Sommermonaten vor zu intensiver UV-Strahlung schützen müssen – hier ist eine Unterversorgung möglich. Um Mangelerscheinungen wie Rachitis vorzubeugen, wird die zusätzliche Gabe von 400 IE (internationale Einheiten) pro Tag als sicher angesehen.
Auch eine Vitamin-K-Prophylaxe wird in den meisten Ländern der Welt empfohlen, da das Vitamin kaum über die Plazenta an das ungeborene Kind übertragen wird und Babys so fast ohne Reserven auf die Welt kommen. Zudem ist der Vitamin K-Gehalt der Muttermilch relativ gering, im Kolostrum jedoch höher als in der reifen Muttermilch.
Vitamine der B-Gruppe sowie Vitamin C sind wasserlöslich und in der Muttermilch in der Regel ausreichend enthalten. Wenn sich stillende Mütter rein vegetarisch ernähren, kann es jedoch zu einem Mangel an Vitamin B6, B12 und Folsäure kommen.

 

 

Mineralstoffe und Spurenelemente

i-love-spinachMineralstoffe und Spurenelemente sind anorganische Elemente, die der Körper benötigt. Babys nehmen beides über die Muttermilch auf. Spurenelemente tragen ihren Namen, weil sie nur in winzigen Mengen, in Spuren, vorkommen und benötigt werden.
In den ersten 5-6 Monaten der Stillzeit ist die Muttermilch reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Später sinkt der Mineralstoffgehalt, was aber auch wieder ein geschickter Trick der Natur ist, da Babys diese wichtigen Stoffe dann schon aus ihrer ersten Beikost beziehen.

Wichtige Mineralstoffe für das Baby sind zum Beispiel Calcium (Ca) und Phosphor (P), welche die Knochen stärken.
Eisen (Fe) ist wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen und die Gehirnentwicklung. Muttermilch enthält gar keine Unmengen an Eisen, dafür kann dieses aber extrem gut aufgenommen werden. Zusätzlich unterstützt das Protein Lactoferrin in der Muttermilch die Verwertbarkeit des Eisens.
Weitere wichtige Spurenelemente sind Selen (Se), das die Zellen schützt, sowie Chrom (Cr) und Zink (Zn), die an zahlreichen Stoffwechselvorgängen mitwirken.

 

 

Sonstige Bestandteile

Muttermilch enthält 25-50 mg Taurin pro Liter. Erwachsene können Taurin selbst herstellen, Säuglinge jedoch noch nicht. Taurinmangel kann Störungen des Immunsystems verursachen, außerdem wird es für die Bildung der Gallensäure benötigt. Es wird auch angenommen, dass Taurin bei der Entwicklung des Nervensystems und beim Muskelwachstum eine Rolle spielt. Außerdem schützt es das Gewebe vor oxidativen Schäden.
NucleotideDarüber hinaus enthält Muttermilch viele Enzyme, Hormone und Wachstumsfaktoren, die die frühkindliche Entwicklung beeinflussen.

Spannend sind auch die eingangs erwähnten Nucleotide. Es sind die Grundbausteine der Nucleinsäuren, also Desoxyribonukleinsäure (DNA) und Ribonukleinsäure (RNA). Da Babys in den ersten Lebensmonaten so schnell wachsen, kommt der Körper mit der Eigenproduktion dieser Bausteine nicht nach und muss auf Nucleotide aus der Nahrung zurückgreifen, um genügend Körperzellen mit unserer Erbinformation und Proteine bauen zu können.
Nucleotide sind auch an der Reifung des Verdauungstrakts beteiligt und sie scheinen auch die Immunabwehr und die LCP-Bildung zu unterstützen. Außerdem helfen sie, den Schlaf-Wach-Rhythmus der Babys zu regulieren. Das geschieht durch die unterschiedliche Konzentration der verschiedenen Nukleotide je nach Tageszeit. Adenosin und Guanosin kommen nachts in der Muttermilch in höheren Konzentrationen vor und haben eine beruhigende Wirkung, während tagsüber vermehrt die stimulierenden Nucleotide Cytidin und Inosin enthalten sind.