Muttermilch-Stadien

Direkt nach der Geburt wird die Vormilch produziert, das sogenannte Kolostrum. Es ist eine geballte Ladung Power für das Neugeborene, denn darin sind besonders viele Nährstoffe und Antikörper konzentriert. So füllt das Kolostrum die Vitaminspeicher des Neugeborenen auf und gibt ihm die Abwehrkräfte, die es nun braucht, wie eine Art erste „Impfung“.

Das gelbliche, dickflüssige Kolostrum ist fett- und lactoseärmer als die spätere, reife Muttermilch und dadurch besonders leicht verdaulich. Es wirkt sanft abführend und hilft dem Baby so, seinen ersten Stuhlgang, das Mekonium oder auch Kindspech genannt, leichter auszuscheiden. Auf diese Weise vermindert es gleichzeitig die Gefahr der Neugeborenengelbsucht. Hohe Mengen der Antioxidantien Beta-Carotin (daher die gelbliche Farbe) und Vitamin E schützen den Säugling vor Schäden, denn er kann diese Stoffe noch nicht selbst herstellen.

Etwa von Tag 4 bis 10 nach der Geburt wird das Kolostrum abgelöst durch die Übergangsmilch, die mehr Fett und Energie enthält und so das Wachstum des Babys fördert.

Nach ungefähr 10 Tagen dann wird die reife Muttermilch produziert, doch auch diese ist nicht immer gleich. Jedes Mal, wenn Sie Ihr Baby stillen, bekommt es quasi ein 3-Gänge Menü: Nach dem Anlegen fließt als erstes die dünnflüssige, wässerige Vordermilch, die den Durst löscht. Durch das Saugen setzt der Milchflussreflex die sättigende, nährstoffreiche Hintermilch frei, die Ihr Baby für sein Wachstum braucht. Und während es an der ersten Brust trinkt, mischten sich in der zweiten Brust Vorder- und Hintermilch zum Dessert.

 

Auch die produzierte Menge an Muttermilch passt sich optimal den Bedürfnissen und Wachstumsschüben Ihres Babys an. Je häufiger es Hunger hat, und Sie es anlegen, desto mehr Milch wird produziert. Im Schnitt 700 bis 800 Milliliter jeden Tag – und zwar ganz unabhängig davon, wie groß Ihre Brüste sind!