3. Trimester

27. Woche

Mutter

Nun beginnt das letzte Trimester Ihrer Schwangerschaft. Es ist wieder Zeit für eine Vorsorgeuntersuchung.
Die Geburt rückt langsam aber sicher näher, und es ist an der Zeit, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen. Ihre Hebamme oder Ihr Arzt, aber auch andere Vertraute aus Ihrem Freundes- und Familienkreis, die schon Kinder haben, werden gerne mit Ihnen darüber reden. Überlegen Sie für sich, wie Sie Ihr Kind am liebsten zur Welt bringen möchten. Welches Umfeld ist Ihnen wichtig, wer soll bei der Geburt dabei sein?

Im Grunde können Sie wählen, ob Sie Ihr Kind in einer Klinik (stationär oder ambulant) oder zu Hause zur Welt bringen wollen. Alles hat Vor- und Nachteile, und Sie müssen für sich abwägen, was Ihnen besonders wichtig ist.
Bei einer normalen Klinikgeburt bleiben Sie nach der Entbindung einige Tage im Krankenhaus und werden dort versorgt. Wenn die Geburt normal verläuft und es Ihnen und dem Baby gut geht, können Sie die Klinik aber auch schon wenige Stunden nach der Geburt verlassen – das wäre dann die ambulante Variante. Ambulante Entbindungen werden in Kliniken oder Geburtshäusern angeboten, die Nachsorge übernimmt Ihre Hebamme bei Ihnen zu Hause.
Wenn Sie in einem Krankenhaus entbinden – egal ob stationär oder ambulant – haben Sie die Gewissheit, dass Ihr Baby im Notfall sofort ärztlich betreut wird.
Eine Hausgeburt in den eigenen vier Wänden empfinden manche Mütter als persönlicher und entspannter. Niemand wird Ihnen reinreden, Sie stehen nicht unter Zeitdruck und erleben keinen Hebammen-Schichtwechsel mit. Sie sollten sich von einer erfahrenen Hebamme oder einem Hebammen-Team entbinden lassen. Für den seltenen Fall, dass Komplikationen auftreten, müssten Sie schnell ins Krankenhaus gebracht werden. All das sollten Sie zuvor mit Ihrer Hebamme besprechen. Bei einer Risikoschwangerschaft wird von einer Hausgeburt abgeraten.


Bevor Sie sich für eine ambulante oder Hausgeburt entscheiden, überprüfen Sie, ob folgende Kriterien alle erfüllt sind:

  • Ihre Vorsorgeuntersuchungen verliefen unauffällig und Sie zählen nicht zu einer Risikogruppe.
  • Ihr Partner oder eine andere Person Ihres Vertrauens kann sich in den ersten beiden Wochen nach der Geburt Urlaub nehmen und Sie versorgen, während Sie im Wochenbett liegen.
  • Sie haben eine Hebamme, die Sie bei der Hausgeburt entbindet und die Nachsorge bei Haus- oder ambulanter Geburt übernimmt.


Viele werdende Mütter machen sich auch Gedanken über das „wie“ der Geburt. In unserem Kulturkreis ist die klassische Geburtsposition zumeist die waagerechte Rückenlage. Viele Kliniken bieten heute aber Alternativen und Gebärhilfen an, von Gebärhockern über Schlaufen an den Decken für eine aufrechte, die Schwerkraft nutzende Geburtshaltung bis hin zu Wassergeburten. Informieren Sie sich bereits jetzt, wo die Methoden Ihrer Wahl angeboten werden, und melden Sie sich dort rechtzeitig für Ihren Geburtstermin an. Meist gibt es auch Informationsveranstaltungen für die werdenden Eltern und die Möglichkeit, die Kreißsäle und Entbindungsstationen zu besichtigen, Ärzte kennen zu lernen und Fragen zu stellen.

Das wichtigste ist: Treffen Sie Ihre persönliche Entscheidung und lassen Sie sich auf keinen Fall verrückt machen. Die Geburt ist ein ganz natürlicher Vorgang und es geht hier nicht um das perfekte Beherrschen einer Technik oder die richtige Wandfarbe. Wichtig ist nur, dass Sie sich auf das Umfeld verlassen können und den Fähigkeiten Ihres eigenen Körpers vertrauen.


Kind

Größe: ca. 24 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 1 Kg
Kopfdurchmesser: ca. 7 cm


Langsam bilden sich immer mehr Fettpolster, dadurch „entschrumpelt“ sich die Haut Ihres Babys.



28. Woche

Mutter

Das dritte und letzte Trimester Ihrer Schwangerschaft beginnt.
Zusätzlich zu den Übungen aus Ihrem Geburtsvorbereitungskurs können Sie sich mit gezielter Schwangerschaftsgymnastik optimal auf die Geburt vorbereiten. Lesen Sie hier, welche einfachen, aber effektiven Übungen Ihnen jetzt gut tun.


Kind

Größe: ca. 25 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 1.150 g
Fußlänge: ca. 5,5 cm.

Zu beginn des dritten Trimesters hat Ihr Baby in etwa ein Drittel des durchschnittlichen Geburtsgewichts erreicht. Im Kiefer haben sich die Milchzähne gebildet. Ihr Baby trinkt schon etwa einen halben Liter Fruchtwasser pro Tag, welches es über die Blase wieder ausscheidet.


29. Woche

Mutter

Wahrscheinlich nehmen Sie derzeit schneller zu, als Ihre Waage meckern kann. Aber keine Sorge, das ist ganz normal – bis zu 500 g pro Woche können das schnell sein. Körperliche Anstrengung ist aber auch einfach nichts mehr für Sie, lassen Sie es jetzt ruhiger angehen.
Kinderwagen haben meist eine erstaunlich lange Lieferzeit – überlegen Sie sich also am besten schon mal, wie Sie Ihr Baby transportieren wollen. Brauchen Sie eine Babyschale für das Auto? Einen geländegängigen oder eher kleinen und wendigen Kinderwagen? Und vielleicht eine Babytrage oder Tragetücher, um auch mal die Hände frei zu haben, wenn Ihr Baby Nähe möchte? Die meisten Kinder lieben es, in Tragehilfen ganz nah bei Mama zu sein, und die Anhock-Spreizhaltung ist sogar für die gesunde Entwicklung förderlich.

Vielleicht stellen Sie inzwischen fest, dass einige Ihrer Venen, vor allem in den Beinen und Knöcheln, dick und blau geworden sind. Solche Krampfadern sind nichts Ungewöhnliches in der Schwangerschaft, schließlich müssen Ihre Adern auch viel mehr Blut fassen. Wenn diese Adern schmerzen oder jucken, informieren Sie Ihren Arzt  oder Ihre Hebamme darüber. Eventuell können Stützstrümpfe oder Akkupunktur helfen.

Kind

Größe: ca. 26 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 1.300 g

Frühchen haben ab der SSW 29 eine Überlebenschance von 90%.

Das Gehirn bildet sich weiter aus und Nervenfasern entstehen. Dadurch kann das Baby nun zum Beispiel Schmerzen spüren oder schmecken. Da Ihr Baby über das Fruchtwasser auch die Geschmacksstoffe aus Ihrer Nahrung aufnimmt, prägen Sie darüber schon jetzt seinen zukünftigen Geschmack. Was es jetzt schon kennenlernt, wird ihm später vertraut sein.  

In den nächsten 11 Wochen wird das Baby sein Gewicht fast verdreifachen. Seine Aktivität nimmt weiter zu und seine Tritte können Ihnen auch schon mal kurzzeitig den Atem rauben.



30. Woche

Mutter

Haben Sie manchmal ein Taubheitsgefühl in Armen und Beinen, als würden diese einschlafen? Die wachsende Gebärmutter verschafft sich Platz und kann dabei auch schon mal auf Nerven drücken. Zum Glück verschwinden diese Erscheinungen jedoch nach der Geburt wieder. In seltenen Fällen können sich diese Symptome auch auf die Handgelenke ausbreiten und zu einem Karpal-Tunnel-Syndrom führen. Viele Hebammen und einige Gynäkologen beherrschen die Akkupunktur, die hier Abhilfe schafft.

Es wird spannend, jetzt starten die meisten Geburtsvorbereitungskurse. Dort lernen Sie viel Wissenswertes, aber auch Gymnastik- und Atemübungen, die Ihnen die Geburt erleichtern. Diese Kurse sind aber natürlich freiwillig, wenn Sie mögen, können Sie sich auch selbst daheim auf die Geburt vorbereiten. Egal ob daheim oder im Kurs, beziehen Sie Ihren Partner nach Möglichkeit mit ein, damit er Sie bei der Geburt optimal unterstützen kann. Hier finden Sie ein paar Vorschläge für schöne Partnerübungen.

Zwischen SSW 29. und 32. steht die dritte Ultraschalluntersuchung an, bei der Ihr Arzt besonders darauf achtet, ob alles ordnungsgemäß entwickelt ist. Außerdem wird er nun die Lage des Fötus überprüfen und kontrollieren, ob die Versorgung optimal gewährleistet ist. Dazu überprüft er Gebärmutter, Plazenta und Fruchtwassermenge.

Kind

Größe: ca. 27 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 1.500 g
Kopfdurchmesser: ca. 8 cm
Füße: ca. 6 cm lang

Die Haut des Fötus färbt sich nun von rot zu rosa. Das Gehirn wächst und entwickelt sich. Auch die wichtige isolierende Fettschicht unter der Haut wird ausgebaut. Das Gehirn kann nun schon die Körpertemperatur regulieren. Der zarte Flaum, Lanugo genannt, der bis jetzt den ganzen Körper bedeckt und gewärmt hat, beginnt auszufallen.

 

31. Woche

Mutter

Ihre Brüste beginnen langsam mit der Produktion der Vormilch, die auch Kolostrum genannt wird. Sie ist besonders nahrhaft und reich an Antikörpern, und daher besonders wichtig für das Neugeborene. Sie verpassen Ihrem Baby damit nach der Geburt so etwas wie seine erste Impfdosis.
Die Plazentawand wird immer dünner. Schützen Sie sich jetzt besonders gut vor Infektionskrankheiten, denn Bakterien und Viren könnten leichter eindringen und Ihr Baby gefährden.

Achten sollten Sie auch auf die Anzeichen einer Gestose, also schwangerschaftsspezifischen Stoffwechselstörungen, die nun auftreten können. Bei folgenden Symptomen sollten Sie sofort einen Arzt konsultieren:

 

  • Erhöhter Blutdruck (über 135/85)
  • Wassereinlagerungen in Beinen, Händen und im Gesicht
  • Erhöhte Eiweißwerte im Urin
  • Plötzliche starke, sprunghafte Gewichtszunahme.

 

Kind

Größe: ca. 28 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 1.700 g
Die Augen sind schon soweit entwickelt, dass das Baby sie ganz öffnen und Hell und Dunkel unterscheiden kann. Und in Ihrem Bauch ist es heller, als Sie vielleicht denken, vor allem wenn Ihnen die Sonne auf den Bauch scheint. Dann ist durch die vielen Blutgefäße alles in ein rosa-rotes Licht getaucht.

Damit sind nun alle fünf Sinne Ihres Babys entwickelt. Alle Systeme beginnen, sich aufeinander einzustellen.



32. Woche

Mutter

Langsam aber sicher wird es etwas eng in Ihrem Bauch. Wahrscheinlich merken Sie, dass Ihr Kind sich nicht mehr ganz so viel bewegt – ihm fehlt inzwischen einfach der Platz dazu.
Vielleicht spüren Sie auch schon die ersten Vorwehen, bei denen sich die Gebärmutter kurz zusammenzieht und so schon mal für den Ernstfall trainiert.

Die Vorsorgeuntersuchungen finden nun alle 14 Tage statt.

Auch Schwellungen, vor allem in Beinen/Füßen und Händen sind leider keine Seltenheit, je weiter die Schwangerschaft fortschreitet. Lesen Sie hier, was Sie tun können, um diese zu reduzieren.

Nach der Geburt stehen auch jede Menge Bürokratie und Behördengänge ins Haus. Versuchen Sie doch schon mal etwas davon zu organisieren. Gleich nach der Geburt wird der neue Erdenbürger im Standesamt angemeldet. Das übernimmt bei einer Klinikgeburt – mit Ihrem Einverständnis – oft direkt das Krankenhaus für Sie. Wenn Ihr Kind an einem anderen Ort zur Welt kommt, sei es zu Hause, im Krankenwagen oder im Flugzeug, muss beim Standesamt eine Bestätigung über die Geburt vom (Not-)Arzt oder der Hebamme vorgelegt werden. Das Standesamt informiert dann in der Regel das Einwohnermeldeamt der Stadt oder Gemeinde, in der Sie mit Ihrem Kind wohnen werden, wo es in die Einwohnerliste aufgenommen wird. Wenn Sie einen Kinderausweis für Auslandsreisen beantragen möchten, müssen Sie dafür die Passstelle in Ihrem Gemeindeamt aufsuchen.
Sie können auch schon überlegen, zu welchem Kinderarzt Sie später mit Ihrem Baby gehen wollen.

Kind

Größe: ca. 30 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 1.900 g
Kopfdurchmesser: ca. 8,2 cm

Sie sehen, das Baby nimmt nun auch stärker zu, es legt vermehrt Fettpölsterchen an. Die Zehennägel beginnen zu wachsen. Bei Jungen wandern die Hoden von den Leisten in den Hodensack. Bewegungen werden schwieriger, weil es langsam eng wird in der Gebärmutter. Ihr Kind sucht sich darum nun eine bequeme Lage und macht einfach weniger große Bewegungen. Die kleinen, weniger wahrnehmbaren Bewegungen übt es dafür jetzt besonders häufig: Saugen, Atmen und Schlucken.

Die Haut des Babys ist nicht mehr durchsichtig, sondern ähnelt nun Ihrer Haut.


33. Woche

Mutter

Haben Sie schon Ihre Kliniktasche gepackt? Überlegen Sie sich am besten schon mal, was Sie alles mitnehmen wollen, und legen sich die Sachen für den Fall der Fälle parat. Es könnte ja auch früher losgehen, als geplant...
Für diesen Fall sollten Sie vorbereitet sein: übrigens sollten Sie auch bei einer Hausgeburt eine solche Tasche packen. Nicht nur für eine eventuelle Verlegung im Notfall, sondern auch um bei der Geburt zu Hause einfach alles an einem Ort zu haben.

 

  • Planen Sie die Route ins Krankenhaus und wie lange es dauert, dorthin zu kommen
  • Sie sollten auch eine alternative Route kennen, falls ein Hindernis auftaucht.
  • Machen Sie aus, wer Sie ins Krankenhaus bringen wird und wie Sie diese Person im Ernstfall erreichen können.
  • Falls Sie noch andere Kinder oder Haustiere haben, überlegen Sie auch, wer sich um diese kümmert.



Kind

Größe: ca. 31 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 2.200 g
Kopfdurchmesser: ca. 8,5 cm

Über die nächsten Wochen wird Ihr Baby gewaltig an Gewicht zulegen. Seine Pupillen können sich bereits an hell und dunkel anpassen. Das Fruchtwasser hat nun seinen „Höchststand“ erreicht.


34. Woche

Mutter

Freuen Sie sich schon auf eine kleine Verschnaufpause? Am Ende dieser Woche beginnt für Sie der reguläre Mutterschutz! Jetzt können Sie sich endlich Ihrem Nestbautrieb hingeben, das Babyzimmer einrichten und sich um die Erstausstattung kümmern.
Wir haben Ihnen hier auch eine Liste zusammengestellt mit Tipps, was Ihr Baby am Anfang braucht: Liste Erstausstattung

Langsam kann es auch sein, dass sich Ihr Kind zur Geburtsvorbereitung ins Becken absenkt. In seltenen Fällen treten gleichzeitig Senkwehen auf, die unangenehm, aber nicht beunruhigend sind. Das Absenken kann aber auch bis zum Tag der Geburt auf sich warten lassen. Wenn es soweit ist, werden Sie feststellen dass Ihr Bauch nun ein Stück tiefer sitzt. Das kann einige vorherige Beschwerden, wie Atemnot, Sodbrennen, Verstopfung oder Druck auf den Ischiasnerv lindern. Dafür können nun neue Symptome, wie z.B. ein unangenehmer Druck auf die Blase auftreten.

 

Um sich auf die Geburt vorzubereiten, können Sie nun auch mit der sogenannten Damm-Massage beginnen. Diese regelmäßigen Massagen und Dehnübungen können Ihnen helfen, sich einen unangenehmen Dammriss oder prophylaktischen Dammschnitt zu ersparen.

 

Wenn Sie nach der Geburt Elternzeit in Anspruch nehmen möchten, sollten Sie dies spätestens 7 Wochen vor Antritt beim Arbeitgeber schriftlich kundtun.


Kind

Größe: ca. 32 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 2.500 g


Ein Baby, das nun zur Welt kommt, kann ohne größere Komplikationen überleben.
Das Baby hat schon Fingernägel und braucht jetzt jede Menge Calcium für das Knochenwachstum.
Die weiße, wachsige Käseschmiere, die die Haut des Babys bedeckt, wird dicker. Dafür ist fast der gesamte Flaum verschwunden.


35. Woche

Mutter

Der gesetzliche Mutterschutz beginnt 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin – also genau jetzt – und endet regulär 8 Wochen danach, er dauert aber mindestens 14 Wochen. Wenn Sie Ihr Kind also vor dem errechneten Termin zur Welt bringen, sind es danach mehr als 8 Wochen. Wenn es später kommt, sind es trotzdem mindestens 8 Wochen.
Wenn Sie sich in einem Anstellungsverhältnis befinden, beginnt also nun Ihr Mutterschutz. Sie dürfen aber, wenn Sie es wollen und sich gut fühlen, bis zur Geburt weiterarbeiten. Erst nach der Geburt ist die Beschäftigung von Müttern in den gesetzlichen Schutzfristen verboten.
Außerdem genießen Sie einen besonderen Kündigungsschutz während der Schwangerschaft und bis 4 Monate nach der Geburt. Sie selbst dürfen aber natürlich in dieser Zeit trotzdem kündigen. Prüfen Sie auch Ihren Anspruch auf Mutterschaftsgeld.

Die Vorsorgeuntersuchungen finden nun alle 2 Wochen statt. Zum großen Teil werden die Untersuchungen ablaufen wie zuvor, mit einigen Neuerungen:

  • Der Arzt/ die Hebamme wird wahrscheinlich einen prophylaktischen Test auf Streptokokken-B machen. Dieses Bakterium kommt bei 10%-35% aller Frauen in der Vagina vor und ist für Sie völlig harmlos. Das Baby könnte sich aber während der Geburt damit anstecken, und bei ihm könnten die Bakterien schwere Erkrankungen wie Lungenentzündung, Neugeborenensepsis oder Hirnhautentzündung auslösen. Wenn Ihr Test positiv ist, werden Sie also wahrscheinlich für die Geburt mit Antibiotika behandelt.
  • Der Arzt/ die Hebamme wird auch regelmäßig die Lage Ihres Babys untersuchen und prüfen, ob es sich schon in die Geburtsposition gedreht hat.
  • Auch der Muttermund wird überprüft, je näher die Geburt rückt.

 

Kind

Größe: ca. 32,5 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 2.700 g


Ihr Baby hat schon enorm an Gewicht zugenommen. In den nächsten 3 Wochen werden Sie aber wahrscheinlich die rasanteste Gewichtszunahme sehen.
Das Baby hat weniger Platz zum Treten und Boxen, es dreht und windet sich aber noch viel herum. Wahrscheinlich liegt es jetzt schon in der Geburtsposition mit dem Kopf nach unten zum Becken hin, in der sogenannten Schädellage. Das ist die optimale Position für die Geburt, da das Köpfchen sich so am besten seinen Weg durch den Geburtskanal bahnen kann. Es gibt aber auch Babys, die sich nicht so recht zum Drehen überwinden können. Sie bleiben in der sogenannten Beckenendlage und liegen entweder mit dem Gesäß (Steißlage) oder mit den Füßen (Fußlage, Steißfußlage) nach unten im Becken. Eine solche Beckenendlage kann die Geburt erschweren und in die Länge ziehen, zudem besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Nabelschnur eingeklemmt wird und so die Sauerstoffzufuhr des Babys bei der Geburt eingeschränkt wird. Einige Ärzte tendieren daher zu einem Kaiserschnitt.
Aber keine Sorge, wenn sich Ihr Baby bis jetzt noch nicht gedreht hat. Es gibt verschiedene Methoden, um das Baby immer noch zum Drehen zu bewegen. Fragen Sie mal Ihre Hebamme. Es gibt auch viele gut ausgebildete Ärzte und Hebammen in Krankenhäusern, die Beckenendlagen entbinden können - also keine Panik - ein Kaiserschnitt ist nicht immer zwingend nötig. 


36. Woche

Mutter

Es kann nun immer häufiger zu – teils stark ziehenden – Vorwehen kommen. Die Kontraktionen können schon recht schmerzhaft sein und sind schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf die richtigen Wehen. Vorwehen kommen aber in sehr unregelmäßigen Abständen und sind daher leicht von den Geburtswehen zu unterscheiden.


Welche Arten von Wehen gibt es und wie kann ich sie unterscheiden?

Die Braxton-Hicks Kontraktionen, wie die Vorwehen im Fachjargon genannt werden, treten bereits ab der SSW 6 auf, auch wenn die meisten Frauen sie erst etwa ab der SSW 20 spüren. Zum Ende der Schwangerschaft werden sie häufiger. Sie sorgen für eine gute Durchblutung von Plazenta und Gebärmutter, trainieren diese aber auch für die Geburt. Daher bezeichnet man diese Kontraktionen gemeinhin auch als Übungswehen. Anstrengung oder Stress können diese Art von Wehen zeitweilig verstärken. Hier ist eine Übersicht, die die Unterschiede von Übungs- und (frühzeitigen) Geburtswehen zeigt:


Braxton-Hicks Kontraktionen

Geburtswehen

Treten eher unregelmäßig auf

Treten in regelmäßigen Intervallen auf
Die Abstände werden nicht kürzer

Die Abstände werden immer kürzer
Hören auf, wenn Sie sich setzen, gehen
oder die Position verändern

Hören nicht auf, egal was Sie machen
Variieren in Länge und Intensität


Stärke und Intensität nehmen zu und
werden länger (ca. 30-90 Sekunden)

Öffnen den Muttermund nicht

 

Öffnen den Muttermund
Schmerz gewöhnlich nur vorne zu spüren       

Schmerz startet im Rücken und bewegt
sich nach vorne

 

 

Kind

Größe: ca. 33 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 3.000 g

Der Flaum, der den ganzen Körper bedeckt (die sogenannten Lanugohaare), fällt nun aus.
Das Baby ist fast vollständig in seine Haut hineingewachsen und hat schon ein richtig rundes Gesicht – auch, weil seine Saugmuskulatur nun gut ausgeprägt und „einsatzbereit“ ist.
Die Knochen Ihres Babys werden härter, nur die Schädelknochen bleiben noch relativ weich und flexibel für die Geburt.



37. Woche

Mutter

Für die meisten werdenden Mütter scheint sich die Zeit gegen Ende der Schwangerschaft ins Endlose zu ziehen. Keine Sorge, bald haben Sie es geschafft und werden Ihr Baby in den Armen halten. Haben Sie sich schon Gedanken darüber gemacht, wie Sie es ernähren wollen? Stillen ist das Beste für Babys und bietet auch Müttern viele Vorteile (Hier haben wir alle wichtigen Infos zum Stillen für Sie aufbereitet). Aber auch wenn Sie nicht stillen können oder wollen, gibt es industriell gefertigte Säuglingsanfangsnahrung, welche die Muttermilch ersetzen kann und Ihr Baby ebenso mit allen Nährstoffen versorgt, die es für sein gesundes Wachstum braucht. Mehr Infos zum Thema Milchnahrung finden Sie hier.


Kind

Größe: ca. 34 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 3.200 g
Es kann passieren, dass die Fruchtblase vorzeitig platzt. Im Falle eines solchen Blasensprungs sollten Sie sich ins Krankenhaus begeben. Wenn das Baby noch nicht in Steißlage liegt und mit dem Kopf auf den Muttermund drückt, kann das Fruchtwasser abgehen. In diesem Fall sollten Sie nach Möglichkeit liegend transportiert werden.


38. Woche

Mutter

Spüren Sie häufiger einen ziehenden Schmerz im Unterbauch? Das sind Ihre Mutterbänder, die Gebärmutter und Eierstöcke in Position halten. Diese beginnen sich nun zu dehnen, die Gebärmutter senkt sich etwas ab. Außerdem weiten sich die Beckenknochen, wodurch Ihre Hüften breiter erscheinen.

Ihr Arzt wird bei den Vorsorgeuntersuchungen wahrscheinlich Ihren Muttermund und Gebärmutterhals untersuchen. Bei manchen Frauen öffnet sich der Muttermund schon einige Wochen vor der Geburt, aber meist nur wenige Zentimeter. Für die eigentliche Geburt muss der Muttermund sich um 10 cm öffnen, bevor Sie überhaupt mit dem Pressen beginnen.

Viele bald-Mamis verspüren kurz vor der Geburt auch den Drang, nochmal so richtig klar Schiff zu machen. Ein kleiner Putz-Flash ist jetzt ganz normal.


Kind

Größe: ca. 35 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 3.300 g

Das Baby lagert weiterhin Körperfett unter der Haut ein, die dadurch immer glatter wird.
Alle Körperfunktionen wie Atmung, Verdauung, Herzschlagrate werden perfektioniert.
Spätestens jetzt sollte es sich in seine Geburtsposition, mit dem Kopf nach unten, in Ihrem Becken drehen. Etwa 4% der Babys drehen sich jedoch nicht und kommen in Steißlage, also mit den Füßen voran, zur Welt.


39. Woche

Mutter

Jetzt wird es richtig eng in Ihrem Bauch, das Baby hat kaum noch Platz sich zu bewegen. Kein Wunder, dass es bald ausziehen möchte. Haben Sie schon einen Namen für Ihr Kind gefunden? Und wenn ja – wem verraten Sie den Namen vor der Geburt? Denken Sie daran, das wird eventuell Diskussionen auslösen, die sich immer mehr Eltern auch einfach sparen – und den Namen einfach bis zur Geburt geheim halten.

Ihre Brüste sind nun bereit für die erste Mahlzeit Ihres Babys. Sie haben jetzt ihre volle Größe erreicht, schwellen aber wahrscheinlich durch den Milcheinschuss nochmal etwas an. Es kann jetzt schon passieren, dass sie ein bisschen „auslaufen“.


Kind

Größe: ca. 36 cm (Steißbein bis Kopf)
Gesamtlänge: ca. 50 cm
Gewicht: ca. 3.400 g
Kopfdurchmesser: ca. 9,5 cm

Das Baby liegt mit angezogenen Beinchen und vor der Brust verschränkten Armen, zum Recken, Strecken und Turnen ist jetzt einfach kein Platz mehr. Über Ihre Plazenta bekommt Ihr Baby wichtige Antikörper von Ihnen, die es nach der Geburt vor Krankheiten schützen.
Die Käseschmiere ist fast völlig verschwunden.


40. Woche

Mutter

Alles bereit? Jetzt kann es losgehen. Allerdings halten die meisten Kinder überhaupt nichts von Pünktlichkeit. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Nur 4% der Babys kommen an ihrem errechneten Geburtstermin (EGT) zur Welt. Sogar innerhalb einer Woche vor oder nach dem EGT kommen nur 26%, aber immerhin 66% aller Kinder schaffen es innerhalb von drei Wochen um den EGT herum.

Sie werden aber merken, wann es so weit ist. Fühlen Sie plötzliche Übelkeit, schreckliche Müdigkeit, haben Sie leichte Blutungen oder verlieren Fruchtwasser? Das sind die Vorboten der Geburt. Wenn die Wehen einsetzen, erinnern Sie sich an alles, was Sie gelernt haben und „veratmen“ Sie erstmal. Wenn die Wehen über eine Stunde lang im 10-Minuten-Takt auftreten, dann ist es bald soweit.

Wenn sich allerdings 10 Tage nach dem EGT noch keine deutlichen Anzeichen der bevorstehenden Geburt zeigen, muss Ihr Arzt die Versorgung des Babys überprüfen. Wenn diese nicht mehr einwandfrei ist, wird er entscheiden, ob die Geburt künstlich eingeleitet werden muss. Wenn das Baby noch gut versorgt ist, sind bis zu 14 Tage Übertragung allerdings kein Grund zur Sorge.

Das können Sie selbst tun, um die Geburt in Gang zu bringen:

  • Nehmen Sie ein heißes Vollbad. Wenn die Wehen dadurch nachlassen, waren es nur Vorwehen. Die Geburtswehen verstärken sich dadurch hingegen.
  • Bewegung ist auch gut. Machen Sie lange Spaziergänge. Oder Putzen Sie halt nochmal die Fenster ;-)
  • Schlafen Sie mit Ihrem Partner. Solange die Fruchtblase noch intakt ist, ist dagegen nichts einzuwenden und Sex kann helfen, die Kontraktion der Gebärmutter anzuregen. Also los, nutzen Sie nochmal die Gelegenheit – nach der Geburt wird es sicher eine Weile dauern, bis Sie wieder Lust darauf haben.

 

Kind

Größe: ca. 37 cm (Steißbein bis Kopf)
Gewicht: ca. 3.500 g

Zeit zum Ausziehen! Wann genau sich das Baby auf den Weg macht, ist jedoch kaum vorhersagbar. Es hat halt schon seinen eigenen Kopf und weiß, wann es bereit ist, die Welt zu entdecken.

 

 

 

Glückwunsch, Sie haben es geschafft und halten endlich Ihr Baby in den Armen. Wir wünschen Ihnen viel Freude und eine wunderschöne Kennenlernzeit!

Bis jetzt haben Sie Ihr Baby komplett über Ihren Körper ernährt. Lesen Sie mehr darüber, wie es nun mit der Ernährung weitergeht: