Probleme & Erste Hilfe

BabyTeddyStethoskop

Übersicht:

Bauchweh
Durchfall
Erbrechen
Fieber
Ohrenschmerzen
Schnupfen
Spucken (Speien)
Windeldermatitis
Verstopfung
Zahnungsschmerzen

 

Bauchweh

Das Verdauungssystem ist bei Babys noch nicht voll ausgereift und daher besonders empfindlich. Gerade in den ersten 3 Monaten kommt es häufig zu den sogenannten Dreimonatskoliken. Vor allem wenn das Baby beim Trinken zu viel Luft schluckt, entsteht schnell der schmerzende Blähbauch, das Baby weint und weint, zieht die Beine an den Leib und es rumort im Bauch.


Vorbeugung:

  • Schaffen Sie eine ruhige Umgebung beim Stillen, damit Ihr Baby in Ruhe trinken kann. Achten Sie nach der Mahlzeit darauf, dass es Bäuerchen machen, also die geschluckte Luft wieder aufstößt.
  • Wenn Sie stillen, meiden Sie blähende Speisen und probieren Sie, ob Ihr Baby positiv reagiert wenn Sie selbst regelmäßig Kümmel- oder Fencheltee trinken.
  • Wenn Ihr Baby ein Fläschchen bekommt:

Achten Sie darauf, dieses immer so schräg zu halten, dass der Sauger komplett mit Milch und nicht mit Luft gefüllt ist.
Achten Sie auch auf die richtige Größe des Saugers. Es gibt auch spezielle Anti-Koliken-Sauger, die zu viel Luft-Verschlucken verhindern sollen. Probieren Sie aus, ob diese Sauger die Beschwerden lindern.
Schütteln Sie das Fläschchen bei bzw. nach der Zubereitung nicht zu heftig, was unnötig viel Schaum produzieren kann. Versuchen Sie es mit Schwenken, bis das Pulver gut aufgelöst ist.


Maßnahmen:

  1. Meist hilft Wärme. Ein warmes Körnerkissen auf dem Bauch (Achtung, es sollte ein möglichst kleines, leichtes Kissen sein) kann Ihrem Schatz Linderung verschaffen.
  2. Eine sanfte Massage des Bäuchleins im Uhrzeigersinn um den Nabel herum, eventuell mit warmem Kümmelöl oder Windsalbe (aus der Apotheke).
  3. Versuchen Sie den „Fliegergriff“, bei dem Ihr Baby mit dem Bauch auf Ihrem Unterarm liegt, während die Beinchen nach unten hängen.
  4. In der Apotheke sind Produkte erhältlich, die Luftblasen auflösen und so den Druck vermindern können. Fragen Sie am besten Ihre Hebamme/ Stillberaterin oder Arzt um Rat.

 

Durchfall

Weicher, dünnflüssiger Stuhl ist bei Neugeborenen eigentlich völlig normal. Stillkinder haben eher dünnen, gelblichen Stuhl, der von Flaschenkindern ist etwas fester. Ist der Stuhlgang jedoch sehr flüssig oder wässrig, und geht extrem häufig ab, und normalisiert sich nicht innerhalb von 24 Stunden, so sollten Sie eine Hebamme oder einen Kinderarzt um Rat fragen. Wenn zum Durchfall auch noch Erbrechen hinzukommt, gehen Sie umgehend zum Arzt. Stillkinder, deren Zähne einschießen oder durchbrechen, haben manchmal ganz plötzlich grünlichen Durchfall, der kein Grund zur Sorge ist.

Mit Durchfall ist bei Säuglingen nämlich nicht zu spaßen, da sie dadurch sehr viel Flüssigkeit verlieren und dehydrieren können. Erste Anzeichen für eine Dehydrierung sind die Austrocknung von Lippen, Zunge und Schleimhäuten und das Einsinken der Fontanelle. Der Kinderarzt wird in der Regel Elektrolytlösungen verordnen, um den Mineralstoffhaushalt auszugleichen.


Erbrechen

Viele Babys spucken nach einer Mahlzeit einen Teil der Milch wieder aus. In den meisten Fällen ist das völlig unbedenklich und wächst sich aus, wenn der Schließmuskel des Magens kräftiger wird. Beim Erbrechen stoßen die Muskeln den Mageninhalt aktiv aus.

Wenn Ihr Baby also unabhängig von den Mahlzeiten in einem Schwall erbricht, das Erbrochene unangenehm riecht und Ihr Baby sich sehr unwohl fühlt, handelt es sich wahrscheinlich um Erbrechen.

Durch Erbrechen verliert Ihr Baby viel Flüssigkeit. Bieten Sie ihm deshalb so oft wie möglich etwas zu trinken an.

Erbricht das Baby mehrere Mahlzeiten und leidet zusätzlich an Fieber, Bauchschmerzen oder Durchfall, sollten Sie sofort einen Kinderarzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn es selbst kleinste Mengen Flüssigkeit wieder erbricht.

 

Fieber

Wann spricht man überhaupt von Fieber?

  • 36,5°C bis 37,5°C: Normale Körpertemperatur gesunder Kinder
  • 37,6°C bis 38,5°C: Erhöhte Temperatur
  • Ab 38,5°C: Fieber
  • Über 39°C: Hohes Fieber
  • Über 41°C: Hyperthermie

Fieber ist keine Krankheit an sich, sondern eine Schutzreaktion des Körpers, um seine Immunabwehr zu mobilisieren – zum Beispiel als Reaktion auf eine Infektion oder Entzündung. Das kann bei Säuglingen schnell passieren und ganz verschiedene Ursachen haben. Hat Ihr Baby länger als einen Tag über 38,5°C Fieber, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen und die Ursachen abklären lassen.

Hohes Fieber kann eine große Belastung für einen kleinen Körper sein. Was können Sie tun, um Symptome zu lindern?

  • Erhöhten Flüssigkeitsbedarf decken, indem Sie öfter etwas zu trinken geben.
  • Ziehen Sie Ihr Baby nicht zu warm an, wenn es sich heiß anfühlt (leichte, luftige Kleidung, nur leicht zudecken) oder wärmer, wenn es fröstelt (Schüttelfrost).
  • Wadenwickel senken das Fieber künstlich. Wenden Sie sie erst bei einer Körpertemperatur von über 39°C an. Ganz wichtig: Wadenwickel dürfen nur angewendet werden, wenn die Waden heiß sind, ansonsten machen Sie bitte Bauchwickel. Verwenden Sie lauwarmes Wasser, damit die Temperatur der Wickel höchstens 1-2°C unter der gemessenen Körpertemperatur liegt. Lassen Sie sich im Zweifel von einer Hebamme oder dem Kinderarzt beraten.
  • Vom Arzt verordnete Medikamente können das Fieber senken (meist Zäpfchen mit dem Wirkstoff Paracetamol). Achten Sie genau auf die richtige Dosierung.

 

Ohrenschmerzen

Babys und Kleinkinder sind anfälliger für Mittelohrentzündungen als Erwachsene. Oft kommt die Mittelohrentzündung durch einen Infekt des Nasenrachenraumes und kann sehr schmerzhaft sein.

Bei einem entsprechenden Verdacht sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser wird vermutlich zuerst Nasentropfen verordnen, ggf. anschließend Zäpfchen oder Säfte gegen die Schmerzen. 

Vorbeugend empfiehlt es sich, immer auf ausreichend Luftfeuchtigkeit in den Schlafräumen zu achten. 


Was Sie tun können:

  • Baby-Nasentropfen lassen die Schleimhäute abschwellen, erleichtern den Abfluss von Sekret und mindern so den Druck und Schmerz. Sie können es auch zunächst mit Muttermilch versuchen. Diese hat eine abschwellende Wirkung auf die Schleimhäute und kann dafür sorgen, dass Ihr Kind wieder freier atmen kann. Kochsalzlösung aus der Apotheke kann auch eine Alternative sein.

  • Wärme (z.B. ein warmes Körnerkissen am Ohr) kann ebenfalls helfen.

  • Ein altbewährtes Hausmittel, das ab einem Alter von 6 Monaten (wegen der ätherischen Öle) angewandt werden kann, ist die Zwiebel. Hacken Sie diese fein, packen Sie sie  z.B. in eine Mullwindel oder einen Waschlappen und legen das Säckchen auf das schmerzende Ohr.

 

Schnupfen

Hat Ihr Baby Schnupfen und eine verstopfte Nase, so kann das sehr unangenehm sein und das Trinken erschweren, weil die Atmung beeinträchtigt ist.


Das verschafft Linderung:

  • Hebammen wissen, dass ein Tropfen Muttermilch in jedes Nasenloch geträufelt Wunder bewirken kann und die kleinen Nasen befreit.

  • Babys können noch nicht wie Erwachsene die Nase putzen, aber es gibt spezielle Nasensauger, mit denen Sie das Sekret vorsichtig aus Babys Nase entfernen können. Das kann auch eine weitere Verschlimmerung verhindern.

  • Sorgen Sie für höhere Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer. Hängen Sie einfach feuchte Tücher in der Nähe des Bettchens auf oder stellen Sie ein Schälchen mit Wasser auf die Heizung.

  • Bei stark verstopfter Nase, die Ihr Baby am Trinken hindert, kann der Kinderarzt auch Babynasentropfen verschreiben, die aber nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden sollten.

  • Viel frische Luft ist gesund – verzichten Sie nicht auf das Spazierengehen.

 

Spucken, Speien

Speikinder sind Gedeihkinder“, sagt der Volksmund. Spucken hat nichts mit Erbrechen zu tun und ist in aller Regel harmlos. Für gewöhnlich werden dabei nach einer Mahlzeit Teile der Milch einfach wieder ausgespuckt, aber ohne irgendwelche Beschwerden oder Kraftanstrengung. Die Nahrung steigt einfach wieder hoch, wie ein "flüssiges Bäuerchen".

Der Grund für das Spucken ist meist, dass der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre beim Baby noch nicht richtig funktioniert – und das wächst sich einfach aus. Wenn Ihr Baby altersgemäß an Gewicht zunimmt, besteht also kein Grund zur Beunruhigung.

 

Windeldermatitis

Ein wunder Po kann sehr unangenehm sein, kein Wunder,wenn das Baby weinerlich ist. Die Gründe finden sich zumeist in der Ernährung, können aber auch in den Inhaltsstoffen von Pflegemitteln, Waschmittel oder der Windel liegen.

Eiterpickelchen können auf eine bakterielle Infektion hinweisen, eine Pilzinfektion (Windelsoor) zeigt sich oft durch einzelne rote Flecken außerhalb des flächig geröteten Windelbereichs und Schuppung am Rand. Suchen Sie in diesen Fällen den Kinderarzt auf.


Das tut dem Babypopo gut:

  • Sorgen Sie immer für einen trockenen Po, lassen Sie ihr Baby nicht in der nassen Windel sitzen, sondern wechseln Sie die Windel häufig.

  • Säubern Sie den Po Ihres Babys möglichst sanft. Vielleicht verträgt ihr Baby keine Öltücher, ein Waschlappen mit lauwarmen Wasser ist dann besser. Anschließend den Po mit einem Tuch gründlich trocken tupfen, nicht reiben.

  • Viele schwören auf Zinksalbe, diese kann jedoch die Poren verstopfen. Doch es gibt auch Hausmittel mit weniger Nebenwirkungen: Johanniskrautöl oder einfach ein paar Tropfen Muttermilch dünn auf die wunden Stellen getupft helfen gut. Kalter Kamillen- oder Schwarztee wirkt ebenso hautberuhigend und kühlend.

  • Luft fördert die Heilung, lassen Sie Ihr Baby so oft wie möglich mit nacktem Popo strampeln.

  • Bevor Sie eine neue Windel anlegen, sollte der Po ganz trocken sein. 

  • Falls Sie stillen, beobachten Sie den Einfluss Ihrer eigenen Ernährung auf Ihr Baby.


Verstopfung

Wie oft ein Baby Stuhlgang hat, kann sehr stark variieren. Bei Stillbabys kann alles zwischen 5 mal am Tag und einmal alle 10 Tage normal sein. Auch festes Drücken und ein etwas verkrampfter Gesichtsausdruck müssen nicht zwangsläufig auf eine Verstopfung hindeuten. Davon spricht man erst, wenn mehr als einmal die Woche harte, Kieselstein-artige Bröckchen in der Windel landen.

Gestillte Kinder leiden selten an Verstopfung, wenn andere Krankheiten aber zum Beispiel zu vermindertem Trinken führen, kann es vorkommen. Dann gilt es, den Flüssigkeitsmangel schnell auszugleichen. Oft sind aber auch einfach die Einführung von Beikost und damit einhergehende Umstellungsschwierigkeiten schuld an der Verstopfung.

So erleichtern Sie Ihrem Baby das Geschäft:

  • Fahrradfahren“: Sie unterstützen die Darmbewegung, wenn Sie die Beine Ihres Babys wie beim Fahrradfahren bewegen.

  • Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

  • Falls Ihr Baby schon Beikost bekommt, kann ballaststoffreiche Nahrung helfen. Reiben Sie zum Beispiel einen Apfel unter den Brei.

 

Zahnungsschmerzen

Normalerweise beginnen Babys zwischen dem 5. und 8. Lebensmonat zu zahnen. Auch vorher können schon die ersten Symptome auftreten, wenn die Zähne in den Kiefer einschießen.

Das Zahnen kündigt sich meist mit Weinerlichkeit, vermehrtem Speichelfluss, geröteten Wangen, und manchmal auch mit Fieber oder Durchfall an.


Das hilft gegen den Druck und die Schmerzen im Kiefer:

  • Der Klassiker: Rumkauen auf einem harten, kühlen Gegenstand. Bieten Sie Ihrem Kind zum Beispiel einen im Kühlschrank gekühlten Beißring oder Löffel an, oder probieren Sie es mit Äpfeln, Karotten oder harten Brotkanten.

  • Manche Mütter schwören auf leicht betäubende Zahnungsgels oder Globuli, probieren Sie aus, ob diese Ihrem Baby Linderung verschaffen.

  • Weint das Baby vor Schmerzen, können Sie ihm in Absprache mit dem Kinderarzt auch Schmerz-Zäpfchen geben.