Für Ihr Wohlbefinden

Damit Sie Ihre Schwangerschaft möglichst unbeschwert genießen können, haben wir hier nützliche Informationen für Sie zusammengestellt, wie Sie sich optimal auf die Geburt vorbereiten können und wie Sie typische Beschwerden bekämpfen können.

 

Was kann ich tun bei Sodbrennen?

Sodbrennen ist eine der häufigsten unangenehmen Begleiterscheinungen der Schwangerschaft. Die wachsende Gebärmutter drückt den Magen nach oben, und so kann es passieren, dass etwas vom Mageninhalt oder Magensäure zurück nach oben in die Speiseröhre fließt und dort die Schleimhäute reizt und ein unangenehmes Brennen verursacht.


Das verschafft Abhilfe:

  • Vermeiden Sie große Mahlzeiten, nehmen Sie lieber häufiger, aber dafür kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich.
  • Oft hilft es auch, wenn Sie mehr warme Mahlzeiten zu sich nehmen, statt kalte/ rohe.
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und Kauen, vermeiden Sie hastiges Essen.
  • Kleidung, die auf den Bauch drückt, kann die Probleme verstärken. Tragen Sie also lieber bequeme Kleidung, die Sie nicht einengt.
  • Legen Sie sich nicht gleich nach dem Essen hin, lassen Sie sich lieber von der Schwerkraft dabei helfen, dass alles im Magen bleibt. Essen Sie also auch nicht zu spät vor dem zu Bett gehen. Am besten ist ein kleiner Verdauungsspaziergang nach dem Essen.
  • Mandeln und Haselnüsse können die aufsteigende Magensäure neutralisieren – kauen Sie am besten schön ausgiebig darauf herum für den besten Effekt.
  • Neutralisierend wirken auch trockene oder nur mit Wasser angerührte Haferflocken und – kaum zu glauben – ein Löffel Senf (kein scharfer!).
  • Bei Sodbrennen kann auch ein Glas kalte frische Vollmilch oder ein Glas Malzbier helfen.
  • Vermeiden Sie Speisen und Getränke, die die Magensäureproduktion anregen. Solche „Säurelocker“ sind z.B. Tomaten, Zitrusfrüchte und säurehaltige Getränke wie Kaffee, Fruchtsäfte, Cola. Besser sind Getränke ohne Kohlensäure wie stilles Wasser und milde Tees. Besonders Kamillentee kann wohltuend sein.
  • Am besten verzichten Sie auch auf sehr fette Speisen, Zuckerbomben und scharfe Gewürze.


Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Das Sodbrennen wird nach der Geburt Ihres Kindes höchstwahrscheinlich von allein wieder verschwinden!

 

 

Schwangerschaftsgymnastik

In den meisten Fällen löst das Wort "Schwangerschaftsgymnastik" erstmal keine Begeisterungsstürme aus. Sportmuffel denken an ungeliebte Gymnastik und haben wenig Lust auf Anstrengung, Sportskanonen hingegen wollen lieber ihr gewohntes Programm durchziehen und belächeln die sanften Übungen vielleicht zunächst. Doch egal ob gut trainiert oder Couchathlet, gezielte Übungen können Sie optimal auf die Geburt vorbereiten und Ihnen dabei helfen, sich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch auf den großen Moment vorzubereiten.


Wir haben hier ein paar sehr nützliche Übungen für Sie zusammengestellt. Bei allen Übungen spielt die Atmung eine große Rolle. Konzentriertes Atmen wird Ihnen helfen, bei den Wehen mitzuarbeiten. Sie können so bei der Geburt entspannter sein, und Ihr Kind, wie auch Ihr Körper, werden ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

Führen Sie alle Übungen langsam und bewusst aus, spüren Sie die Veränderungen bei jeder Bewegung in Ihrem Körper. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Ideal ist eine bequeme, aber nicht zu weiche Unterlage, z.B. eine Yoga- oder Pilatesmatte.


Übung 1

Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Beine auf, Füße und Knie sind zusammen, Ihre Arme liegen seitlich ausgestreckt neben Ihrem Oberkörper. Atmen Sie aus und lassen Sie Ihre Knie auf die linke Seite sinken. Die rechte Hüfte hebt sich dabei. Atmen Sie ein. Mit der nächsten Ausatmung heben Sie die Knie wieder und führen sie zurück zur Mitte. Atmen Sie ein. Mit der nächsten Ausatmung wiederholen Sie die Übung zur rechten Seite.

Wiederholungen: 5-10

Übung 2

Gehen Sie in den Vierfüßlerstand, Hände und Knie sind hüftbreit auseinander. In der Ausgangsposition bilden Kopf und Rücken eine gerade Linie. Atmen Sie aus und machen dabei einen Katzenbuckel: Lassen Sie Ihren Kopf entspannt hängen und kippen Sie Ihr Becken nach hinten. Atmen Sie ein und heben den Kopf leicht in den Nacken, kippen Sie Ihr Becken nach vorne (unten), so dass Sie leicht ins Hohlkreuz gehen. Wechseln Sie im Rhythmus Ihrer ruhigen Atmung fließend von einer Position in die andere.


Wiederholungen: 5-10

 

Lassen Sie nun Ihr Becken langsam kreisen und sinken mit dem Gesäß nach hinten, legen Sie Ihren Oberkörper nach vorn über Ihre Knie ab. Eventuell müssen Sie Ihre Oberschenkel etwas weiter spreizen, um Ihrem Bauch genug Raum zu geben. Entspannen Sie sich kurz.

Übung 3

Lehnen Sie sich im Stehen mit dem Rücken gegen eine Wand und beugen Sie leicht Ihre Knie. Kippen Sie nun Ihr Becken sachte vor (mit jeder Einatmung) und zurück (mit der Ausatmung), so dass Sie zwischen einem leichten Hohlkreuz und einem geraden Rücken wechseln.

 

 

Damit Ihr Partner Sie bei der Geburt optimal unterstützen kann, können Sie Ihn ruhig auch schon in Ihre Schwangerschaftsübungen mit einbeziehen. Hier sind ein paar Vorschläge für schöne Partnerübungen:

 

Partner-Übung 1

Stellen Sie sich breitbeinig gegenüber voneinander auf, die Füße zeigen leicht nach außen. Reichen Sie sich die Hände und lehnen Sie sich leicht zurück, so dass Ihre Arme gestreckt sind. Ziehen Sie dabei die Schultern nach hinten unten und achten Sie auf einen möglichst geraden Rücken. Nun gehen Sie gleichzeitig in die Hocke, ohne die Fersen vom Boden zu heben. Spreizen Sie die Knie, bis Sie eine leichte Dehnung Ihrer Oberschenkel-Innenseiten spüren.
 

Partner-Übung 2

Ihr Partner setzt sich auf den Boden, und Sie setzen sich dicht vor ihn zwischen seine Beine, so dass er Ihren Bauch umfassen kann. Beugen Sie die Knie an und bringen Sie Ihre Fußsohlen aneinander, die Knie fallen nach außen. Wenn Sie Ihre Fersen zu sich heranziehen in Richtung Schambein, verstärken Sie die Dehnung. Atmen Sie ganz ruhig und entspannt in Ihren Bauch (also möglichst nicht in den Brustkorb)

(Dehnung Innenseite Oberschenkel, Atmung).

Partner-Übung 3

Setzen Sie sich verkehrt herum auf einen Stuhl, die Beine an der Rückenlehne vorbei. Polstern Sie die Lehne mit einem Kissen ab, so dass Sie Ihre Arme und Ihren Kopf darauf möglichst entspannt ablegen können. Achten Sie auf eine aufrechte Haltung und eine gleichmäßige, entspannte Atmung. Ihr Partner kann nun mit einer leichten Klopfmassage und streichenden Bewegungen im Lendenwirbelbereich die Rückenmuskulatur lockern.

 

 

Wassereinlagerungen und Schwellungen

Viele Schwangere leiden mehr oder weniger ausgeprägt an Wassereinlagerungen vor allem in Beinen, Füßen und Händen. Diese Schwellungen können sogar schmerzhaft werden, vor allem wenn Nerven dadurch eingeklemmt werden.

 

So können Sie vorbeugen und die Symptome lindern:

  • Langes Stehen oder Sitzen vermeiden. Ein flotter kleiner Spaziergang kann die Flüssigkeiten in Ihrem Körper wieder auf Tour bringen und die Stauungen mindern.
  • Auch Schwimmen oder Wassergymnastik wirken wie eine Lymphmassage und können die Flüssigkeit aus dem Gewebe drücken.
  • Füße so oft wie möglich hochlegen. Sie können sogar beim Schlafen die Beine etwas erhöhen. Nachts kann aber auch die Seitenlage mit angezogenen Beinen, eventuell mit einem Seitenschläfer-Kissen, angenehm sein. Diese Position entlastet obendrein noch den unteren Rücken. Oder legen Sie sich jetzt schon eine Still-Rolle zu, die hilft genauso und kann nach der Geburt direkt weiter genutzt werden.
  • Kaltes Wasser über die Gelenke laufen lassen. Das kann vor allem im Sommer angenehm sein und Linderung verschaffen.
  • Trinken Sie mindestens 2 Liter am Tag (am besten Wasser oder Fruchtschorlen)
  • Vermeiden Sie enge Kleidung oder Schuhe. Bei Wassereinlagerungen in den Händen verzichten Sie möglichst auf Ihre Ringe.
  • Ein Fußbad mit Salzwasser hilft gegen geschwollene Beine.
  • Kompressionsstrümpfe helfen bei Wassereinlagerungen in den Beinen.
  • Wenn Schwellungen plötzlich oder besonders heftig auftreten und ggf. noch mit Schmerzen oder Schwindel einhergehen, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Hebamme um Rat, um eine eventuelle Thrombose oder Gestose ausschließen zu können.

 

 

Damm-Massage

Regelmäßige Massagen und Dehnübungen können helfen, einen Dammriss bei der Geburt zu verhindern. Oft wird auch während der Geburt ein Dammschnitt gemacht, um das Einreißen zu verhindern oder um die Geburt zu erleichtern und zu beschleunigen, wenn Komplikationen auftreten. Diese zusätzliche Wunde möchte man sich natürlich nach Möglichkeit ersparen, denn angenehm ist etwas Anderes. Also legen Sie am besten gleich los. Besorgen Sie sich ein spezielles Damm-Massageöl oder einfach ein hochwertiges, Vitamin-E-haltiges Pflanzenöl wie Weizenkeim-, Mandel- oder Olivenöl.

Der Damm ist der Bereich zwischen Vagina und After und umfasst Muskeln, Bänder und Bindegewebe, die Sie mit der Massage weicher und geschmeidiger machen können. Tragen Sie das Öl entlang der äußeren Schamlippen und zwischen Vagina und After auf. Führen sie Ihren Daumen ein Stück weit in die Scheide ein. Nun massieren Sie zunächst mit Mittel- und Zeigefinger den Bereich unterhalb der Vagina Richtung After, der Daumen erzeugt einen leichten Gegendruck. Dehnen die anschließend mit dem Daumen behutsam das Gewebe, indem Sie den Daumen nach unten, schräg nach unten zu den Seiten und nach außen ziehen.


Wenn Sie es schaffen, den Damm so jeden Tag etwa 5 Minuten lang zu dehnen und zu massieren, stehen Ihre Chancen gut, dass Ihnen ein Dammschnitt oder gar Dammriss erspart bleiben.

Wenn die Damm-Massage so gar nicht Ihr Ding ist, sollten Sie wenigstens ein paar Gymnastikübungen machen, die den Damm dehnen. Gehen Sie dazu mit gegrätschten Beinen in die Hocke. Machen Sie es sich in dieser Position eine Weile gemütlich, damit Ihr Damm schön gedehnt wird.